Berufung

Wenn wir als glaubende Menschen auf Gott und seine Schöpfung blicken, werden uns zwei Dinge bewusst: Gott hat eine wunderbare und erstaunliche Welt geschaffen hat, in der wir Menschen leben und zu der wir gehören. Jeder von uns ist – unabhängig von allen Wertungen dieser Welt – ein einmaliges und von Gott auf ganz einzigartige Weise geliebtes Geschöpf. Von dieser unverzweckten Liebe Gottes sprechen wir oft und versuchen als „geliebte Kinder Gottes“ daraus zu leben.

Seltener sprechen wir davon, dass Gott jedem Leben, jedem von uns Menschen, auch einen Sinn gegeben hat. Gott hat etwas für mich, das es zu entdecken gilt. Er bietet mir etwas an, dass mein Leben gelingen lässt und das letztendlich zur Vollendung der Schöpfung beiträgt. Diese zweite Wirklichkeit der Schöpfung nennen wir Berufung.

Jeder Mensch ist somit „berufen“, auf Gottes Liebe konkret in seinem Leben zu antworten. Er ist eingeladen, seinen je individuellen Lebensweg vor Gott und der Welt als Berufungsweg zu gehen – ob als Eltern, Handwerker, Pädagoge, Volunteer, Seelsorger oder als Ordensmann oder Ordensfrau.

Dieser Weg ist nicht immer einfach. Es ist der Weg, den Gott mir anbietet und den ich mit ihm gehe. Mit meinen Fähigkeiten und Stärken, mit meinen Schwächen und meinem Scheitern. Seine Berufung zu finden und ihr zu folgen, meint also einen niemals abgeschlossenen Prozess der persönlichen und geistlichen Auseinandersetzung mit sich selber: mit seinen je eigenen Fähigkeiten, Gaben und Sehnsüchten, mit Gott, im biblischen Zeugnis, mit seiner persönlichen spirituellen Erfahrung und mit der Not und dem Leid dieser Welt.

Berufung entdecken
Berufen leben
Salesianische Berufung