Unsere Spiritualität
Das Wort Spiritualität ist eine Art Modewort geworden. In seiner ursprünglichen christlichen Bedeutung meint dieses Wort: Leben im Geist Jesu Christi.
Die Spiritualität der Don Bosco Familie orientiert sich an der Art und Weise, wie Johannes Bosco das Evangelium Jesu Christi verstanden und gelebt hat und wie er als geistlicher Lehrer seine Schüler und Schülerinnen gelehrt hat, Jesus Christus nachzufolgen.
Eine Trennung von Glauben und Leben, von Arbeit und Gebet gab es für Don Bosco nicht. All sein Tun war aus einer tiefen Einheit mit Gott entsprungen. Dabei wusste sich Don Bosco speziell von Jesus Christus als dem Guten Hirten angesprochen: Dieser hatte sich besonders den bedürftigen jungen Menschen zugewandt. Jesus Christus in dieser Weise nachzufolgen war der Lebensinhalt Don Boscos. Ihm war es dabei wichtig, dass nicht nur über die Liebe geredet wird, sondern dass diese auch von den Jugendlichen gespürt und erfahren wird.
Don Bosco wollte, dass sich die erzieherische Liebe in Güte, Achtung und Geduld, in freundschaftlicher Beziehung zu den jungen Menschen ausdrückt. Er war überzeugt, dass Gott ein Freund des Lebens ist. Das Leben im Geiste Don Boscos bedeutet keine abgehobene, weltfremde Spiritualität. Sie spielt sich mitten in der Welt, mitten im Leben ab. Sie ist eine Alltagsspiritualität. Bis heute.
Die salesianische Spiritualität im Geiste Don Boscos zeichnet sich durch folgende Dimensionen aus:
Maß und Urbild aller christlichen Spiritualität ist Jesus Christus, wie er vom Evangelium und von der Glaubenstradition bezeugt wird. Das Evangelium erzählt, wie Jesus ein Kind in die Mitte stellte und die Kinder umarmte und segnete. Jesus Christus in dieser Weise nachzufolgen, war der Lebensinhalt Don Boscos und ist der Lebensinhalt all derer, die sich in seinen Spuren bewegen. Darum ist die salesianische Spiritualität vor allem eine apostolische und pastoral geprägte Spiritualität.
Ostern 1846 bezog Don Bosco mit seinem Oratorium einen festen Sitz: das Pinardihaus in Turin-Valdocco, von dem sein ganzes weltweites Werk ausgehen sollte. Ostern 1934 wurde Don Bosco durch Papst Pius XI. heiliggesprochen. In der Tat war Don Bosco ein zutiefst österlich geprägter Mensch, der aus der österlichen Botschaft heraus lebte und arbeitete. In seinem Jugendapostolat wirkte er für die jungen Menschen, damit ihr Leben gelingen sollte.
Das Leben im Geiste Don Boscos hat nichts mit einer weltfremden oder abgehobenen Spiritualität zu tun, sondern ereignet sich mitten in der Welt von heute. Salesianische Spiritualität ist Alltagsspiritualität. Sie bedarf keiner besonderen Buß- oder Fastenübungen, die über das allen Christen Empfohlene hinausgehen.
Don Bosco zählt zu den großen Marienverehrern in der Geschichte der Kirche. Schon in seinem sog. Berufungstraum als Neunjähriger wurde ihm Maria als „Lehrmeisterin„ gegeben. Immer wieder vertraute er seinen Berufungsweg und sein Jugendwerk ihr an. Als seine eigene Mutter, starb, da betete Don Bosco zu Maria: „Nun musst du ihre Mutter sein!“ Und am Ende seines Lebens bekannte er: „Alles hat Maria gemacht!“